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Geschichte von Santi

Geschichte von Santi, also darüber, dass es sich lohnt Herausforderungen annehmen, auch wenn man eine Mutter ist

 

Ich freue mich, dass ich die Möglichkeit habe, dieses Interview mit dir durchzuführen! Vor Kurzem warst du Gast beim polnischen Radiosender „Trójka“. Ich bin auch von deinem Interview bei Newsweek beeindruckt. Jetzt würde ich mit dir gern über die Herausforderungen sprechen. Für diejenigen, die dich noch nicht kennen: Wer ist Santi?

Santi – unter diesem Pseudonym arbeite ich und führe mein Unternehmen als Intimberaterin. Was mache ich? Ich unterstütze sich zu organisieren, eigene Bedürfnisse zu erkennen, darunter auch erotische Bedürfnisse, ich bringe bei, mit sich selbst und dem Partner zu kommunizieren. Ich bin ein Coach der besonderen Art und befasse mich mit den Denkmustern bezüglich der weiblichen Sexualität. Ich bin nach Berlin exakt am Sylvester 2009/2010 gezogen das heißt ich lebe in dieser wunderschönen Stadt schon 5 Jahre. Und ja – ich liebe diese Stadt. Für die Buntheit und Freiheit über die Grenzen der Vernunft hinaus.

Warum die selbständige Tätigkeit? Hast schon immer eine Ader fürs eigne Geschäft gespürt?

Ich habe vorher nie in mir eine Geschäftsader gespürt, eher umgekehrt – ich wollte immer für jemanden arbeiten und konkret an einer Hochschule. Ich wollte eine professionelle Philosophin werden, bis an die Stirn in die Bücher begraben, beseelt und mit einer großen Mission den Studenten ein kritisches Denken beizubringen. Nach Berlin kam ich mit einem Rucksack und einem übers Internet angemieteten Zimmer. Ich war verunsichert, also suchte ich schnell den erstbesten Job im Bereich Housekeeping. Vielleicht nicht erstbesten, denn in einem Fünfsternehotel, nicht wissend, dass an solchen Orten die Anforderungen proportional zu der Entlohnung wachsen. Ich habe diese Arbeit aus gesundheitlichen Gründen verlassen und da ich schwanger wurde, blieb ich die folgenden 3 Jahre im Erziehungsurlaub.

Eine Mama mit Kind, die immer wieder neue Bewerbungen um eine Teilzeitstelle an einer Hochschule oder zumindest um ein Stipendium versendet. In der Zeit befand ich mich inmitten eines Doktorstudiums, aber eher um etwas ganz für mich zu haben. Als meine Tochter in der Kindergarten ging, kehrte ich auf den Arbeitsmarkt zurück, der mir nicht besonders gut gesonnen war – niemand wartete auf mich mit den offenen Armen und ich wollte nicht den Fehler wiederholen, unter dem Qualifikationsniveau zu arbeiten. Ich fand eine Umgebung von Geschäftsfrauen und begann meine Möglichkeiten im Bereich der philosophischen Beratung zu testen.

Fast alle wollten mit mir über die Liebe und Beziehungen sprechen. Und ich war seit Jahren eine Erotik-Bloggerin! Anonym, noch etwas darüber beschämt, aber immerhin. Ich fing an meine Talente zu bündeln und etwas mutiger zu planen. Und wie wäre’s… eine gut prosperierende Firma zu haben und das tun, was ich liebe? Schreiben und lehren! Über Sex und Liebe! Entscheidend waren die vier Monate bei der Business Trends Academy (im Rahmen des Weiterbildungsangebots durch das JobCenter), denn dort konnte ich vertieftes Wissen über das Online-Business erwerben. Ich war fleißig, vielleicht sogar die fleißigste aus der Gruppe, denn ich hatte ein klares Ziel vor meinen Augen und konnte abends das neue Wissen in mein Firmengeschäft einfließen lassen. Ich beendete die Weiterbildung mit sehr guten Ergebnissen und ersten sichtbaren Einnahmen. Es geht! Bis heute tue ich es, indem ich mein Tätigkeitsfeld kontinuierlich ausbaue, denn zur vollständigen beruflichen Erfüllung fehlt immer noch etwas.

Könntest du bestimmte Phasen auf deinem Weg zum Erfolg unterscheiden?

Zunächst kam die Phase des Glaubens in eigene Kraft – vielleicht die wichtigste Phase. Dann kam die Phase der Konkretisierung des Business Plans, um dann das Führen dieses Business zu lernen. Danach kam die Phase der Entwicklung, der ersten Erfolge und der Streuung des nächsten Sattgutes. Sicher lag beim Erreichen der Grenze der ersten Hundert Kundinnen etwas Magisches. Die Überschreitung dieser Grenze führte dazu, dass ich aufgehört habe, an meiner Fähigkeit als Intim-Beraterin zu zweifeln. Hundert zufriedene Frauen können sich nicht irren. So wuchs die Selbstsicherheit und der Glaube in die eigenen Möglichkeiten – und gerade diese sind in Business besonders wertvoll, der sich von der Eigenmotivation und Ausdauer gepaart mit gewissen Schwung und Kühnheit nährt.

Goldene Ratschläge. Worauf lohnt es sich zu achten?

Meine goldenen Ratschläge? Verliere nicht dein Enthusiasmus. Liebe was du tust, aber sei dir dessen bewusst, dass es nur dein Business ist und nicht du selbst. Das mag komisch klingeln, aber indem wir beruflich das tun, was unsere große Leidenschaft ist, steckt auch eine gewisse Gefahr dahinter – dass nämlich jede Kritik an dieser Tätigkeit direkt ins eigene Herz schlagen kann. Deshalb bedenke, dass Business nur ein Business ist und solange es Kunden gibt, heißt es, dass du es gut betreibst. Bleiben die Kunden dagegen aus so ist es an der Zeit eine Korrektur vorzunehmen und erneut zu beginnen um den Markt zu kämpfen. Der Markt beurteilt nicht uns als Menschen, sondern das Angebot, das an potentielle Kunden gerichtet ist. Es lohnt sich, sich dessen bewusst zu werden.

Sprechen wir noch über die Fehler…

Da wir am meisten aus eigenen Fehlern lernen ist es sinnvoll und an der Zeit über von den Fehlern zu erzählen. Der erste und größte Fehler war meine Entscheidung für die Tätigkeit im Housekeeping-Bereich, die aber zum Glück im Unglück wegen der gesundheitlichen Problemen nicht zur Dauerbeschäftigung wurde. Und das könnte durchaus passieren, denn es ist schwer darauf zu vertrauen, dass man zur mehr fähig ist, wenn die Umfeld einem eben zeigt, dass man nur dies kann, oder sogar dies nicht ganz gut, wenn in zwei Zimmern das Duschgel nicht in einer idealen Linien hingestellt wurde. Was sollte ich statt dessen ganz am Anfang tun? An mich selbst glauben und um einen besseren Job kämpfen. Jetzt sehe ich, dass die Chancen hierzu ziemlich gut waren und die Rückkehr nach der Erziehungszeit würde sich dann ziemlich anders gestalten.

Zweiter Fehler? Das zwar zu Beginn das enge Festhalten an der polnischen Community. Ich gebe Antworten für ein polnisches Portal, es ist also ziemlich kontrovers was ich sage, nicht wahr? Aber es ist etwas dran, dass wenn wir uns mental in den Migrationsmauern verschließen, gehen zugleich viele Chancen an uns vorbei. Dabei reicht es sich zu öffnen und ein bisschen der Welt von uns zu zeigen, dann wird schnell klar, dass wir kein Bürger der B-Kategorie sind, auch wenn wir noch ab und zu der Artikel verwechseln.

Warum eine Intim-Beraterin? Du bist doch eine Philosophin.

Ich bin eine akademische Philosophin mit dem Magister-Titel und Absolventin des Doktorandenstudiums an der Universität in Opeln (ohne Doktortitel, das Buch entsteht immer noch) und ich leite das Seminar „Philosophie und Gegenwart” an der Europäischen Universität Viadrina. Ich liebe Philosophie, aber in ihrer praktischen Ausprägung. Wenn sie uns hilft uns selbst und die Welt besser zu verstehen. Ich beschäftige mich mit der Philosophie der Liebe und Erotik im Rahmen der des Pragmatismus. Pragmatismus fordert die Veränderung des Lebens und nicht nur Theoretisierung. So ist natürliche Konsequenz der Verwirklichung dieser Philosophie die Tätigkeit als Beraterin. Warum Sexualität? Früher habe ich ca. 10 Jahre darüber einen Blog geführt und Fragen der Leserinnen beantwortet, wirklich Hunderte von Fragen. Nach der Geburt meiner Tochter begann ich für meinen eigenen Bedarf von den amerikanischen Sex-Coaches zu lernen, wie Kim Anami oder Patti Britton. Relativ spät wurde mir bewusst, dass ich ziemlich viel über die weibliche Sexualität weiß und über gute Fähigkeit zur Kommunikation in diesem Bereich verfüge. Die Art des Sprechens, die andere zur Öffnung einlädt. Die Verbindung Philosophie-Beratung-Intimität offenbarte sich mir plötzlich, obwohl ich diese Relation schon längst sehen müsste.

Was ist am wertvollsten im Unternehmerin-Sein?

Ich weiß, was am schwersten im Unternehmerin-Sein ist – die Selbstdisziplin und Emotionen, die mit keinen Arbeitskollegen geteilt werden können. Aus diesem Grund ist so enorm wichtig, sich ein Umfeld aus ähnlich gestrickten Menschen zu schaffen, mit denen man sich auch über die eigene Tätigkeit austauschen kann. Am wertvollsten ist für mich die Entwicklung und Nutzung der eigenen Talente. Ich fühle mich überaus glücklich, dass ich genau das tun darf, was meinen Stärken am meisten entspricht und zugleich immer besser darin werden kann. Die Grenzen meines Tuns sind die Grenzen meiner Vorstellungskraft. Das beflügelt mich sehr.

Deine Zukunftsperspektive ist…?

 

Fot: Barbara Bogacka

Was ich plane? Ich möchte eine Intimberaterin und Erotik-Philosophin der Weltklasse sein. Eine Klasse ist mir sehr wichtig – das heißt, ich tu eine gute Arbeit gemäß den eigenen Möglichkeiten. Bekanntheitsgrad soll mir erlauben, an den Werbemaßnahmen zu sparen und zum finanziellen Erfolg zu kommen, denn ich sage es ganz ohne Hemmung: für eine gut gemachte Arbeit möchte ich ein genauso gutes Geld bekommen. Konkret bedeutet das die Weiterentwicklung der Marke „Love by Santi” sowie kleinerer an Frauen gerichteter Angebote wie „Verdiene als Blogger“ („Zarabiaj jako bloger”) im Rahmen dessen ich mein Wissen rund um das Führen eines Online-Business teile. Wenn du überprüfen möchtest, ob ich eine Chance auf die Realisierung meiner Träume und Ambitionen habe, empfehle ich meine 33 Ideen für einen sinnlichen Abend zu testen: LINK. Falls du an etwas Gefallen findest, dich inspiriert oder unterstützt fühlst – das bedeutet, dass ich auf einem guten Weg bin…

Am meisten liebe ich wenn „er mich hinterher am Abend küsst und wir uns dann noch lange den Zärtlichkeiten ergeben, uns kratzen und berühren auf den Rücken…“

Ich schätze in Menschen „Fleiß, Kühnheit, Fähigkeit aus der Leidenschaft ihren Beruf zu machen“

Wenn ich alles könnte, würde ich „genau das gleiche tun, was ich jetzt tue. Das ist der ganze und größte Geheimnis meiner Motivation“.

Santi, vielen dank für das Gespräch und ich drücke die Daumen für weitere Erfolge.

Patrycja Zając

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